Gender and Development

Gewalt gegen Frauen & Mädchen

Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen von Frauen und Mäd­chen über­win­den

Viele Frauen, zum Beispiel indigene Frauen, Frauen mit Behinderung, Frauen auf der Flucht und LSBTIQ*-Personen, sind zudem von Mehrfachdiskriminierungen betroffen, welche das Risiko erhöhen, Gewalt zu erleben.

Jede dritte Frau weltweit erfährt in ihrem Leben zumindest einmal körperliche oder sexualisierte Gewalt. In einigen Regionen sind es bis zu 70 Prozent aller Frauen. Viele Gewalttaten gegen Frauen und Mädchen finden im privaten Umfeld statt. Sowohl im privaten als auch im öffentlichen Raum kann Gewalt unterschiedliche Formen annehmen. Zu ihnen zählen unter anderem häusliche und intime Partnergewalt, sexualisierte, wirtschaftliche und psychische Gewalt, Menschenhandel sowie schädliche Praktiken wie weibliche Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation, abgekürzt FGM).

Weltweit leben über 200 Millionen Mädchen und Frauen mit den Folgen von weiblicher Genitalverstümmelung.

Über 250 Millionen Frauen und Mädchen wurden vor ihrem 15. Geburtstag verheiratet und 72 Prozent der Betroffenen von Menschenhandel sind Frauen und Mädchen, von denen die überwältigende Mehrheit – 83 Prozent der Frauen und 72 Prozent der Mädchen – sexuelle Ausbeutung wie Zwangsprostitution erfahren.

Die ne­ga­ti­ven Aus­wir­kun­gen al­ler Ge­walt­for­men:

Infografik

  • 2% jährliche Kosten durch Gewalt gegen Frauen
  • 98% restliches globales BIP

Studien schätzen, dass die Kosten von Gewalt gegen Frauen jährlich etwa 2 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) betragen. Das entspricht 1,5 Billionen US-Dollar.x

Alle Gewaltformen haben negative Auswirkungen auf die Gesellschaften als Ganze.

  • Die betroffenen Frauen und Mädchen müssen ihren Alltag mit psychischen und physischen Traumata bewältigen oftmals ohne ausreichende staatliche Dienstleistungen und Unterstützung.
  • Gewalterfahrungen stigmatisieren und marginalisieren Frauen und Mädchen, wodurch ihr Zugang zum öffentlichen Leben, zur wirtschaftlichen Teilhabe, politischen Beteiligung und Bildung eingeschränkt wird.
  • Damit ist Gewalt gegen Frauen ein enormes Entwicklungshemmnis, da sie Frauen an der persönlichen Entfaltung hindert und eine aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben unterbinden kann.
  • Internationale Studien zeigen zudem, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen enorme finanzielle Kosten verursacht, unter anderem für ihren Schutz, ihre gesundheitliche Versorgung, für juristische Verfahren, aber auch für privatwirtschaftliche Unternehmenx.

Was kann ge­tan wer­den?

Das Überwinden dieser Menschenrechtsverletzungen von Frauen und Mädchen kann durch ein breites Spektrum an Maßnahmen unterstützt werden. Eine mögliche Maßnahme ist zum Beispiel, Betroffene zu vernetzten und sie über ihre Rechte informieren. 

Weiterhin kann die Förderung staatlicher und nichtstaatlicher Strukturen hilfreich sein, welche sich gegen geschlechtsspezifische Gewalt und schädliche Praktiken einsetzen. Darüber hinaus gilt es, sowohl in Familien als auch in den Parlamenten den Dialog über diese oft tabuisierten Themen anzustoßen.

Gewalt ge­gen Frauen und Mäd­chen: Fi­gu­ren

Weltweit ist jede dritte Frau während ihres Lebens zumindest einmal von körperlicher oder sexualisierter Gewalt betroffen, in manchen Regionen sogar bis zu 70 Prozent aller Frauenx.

Fußnoten

  1. Quelle: UN Women, https://www.unwomen.org/en/news/stories/2016/12/speech-by-ed-phumzile-mlambo-ngcuka-at-we-unite-conference-india (öffnet neues Fenster)
  2. Quelle: UNODC (2018) Global Report on Trafficking in Persons 2018, S. 25ff. 
  3. Quelle: World Health Organization (2013): Global and regional estimates of violence against women: prevalence and health effects of intimate partner violence and non-partner sexual violence, S. 2.